Forschungen zur Korbacher Spalte jetzt auch in Berlin

18.10.2018

Fundmaterial aus der Fossilienfundstätte Korbacher Spalte im Geopark GrenzWelten wird im Berliner Naturkundemuseum untersucht

vor einer Auswahl von Fossilien aus der Korbacher Spalte – von links: Dr. Marc Müllenhoff (Korbach), Dr. Cornelia Kurz (Museum Kassel), Prof. Dr. Jörg Fröbisch (Humboldt-Universität Berlin) und Norbert Panek (Geopark GrenzWelten)

 

Aus der Korbacher Spalte wurden in den vergangenen Jahren durch die Naturkundlichen Museen in Karlsruhe und Kassel insgesamt ca. 3000 Fundstücke geborgen, davon wurden rund 1230 Stücke präpariert. Die Funde stammen aus dem ausgehenden Erdaltertum, dem Oberperm. Im September 2015 wurde ein Großteil der präparierten Objekte an Prof. Dr. Jörg Fröbisch vom Naturkundemuseum Berlin zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung übergeben.

Die Forschungen von Prof. Fröbisch bestätigen jetzt, dass Procynosuchus, der bekannte „Korbacher Dackel“, die im Fundmaterial am häufigsten vorkommende Tierart ist. Von großem Interesse für die weitere Forschung ist hierbei die Fragestellung, ob Procynosuchus in Korbach eine eigene Art bildet oder mit den aus dem südlichen Afrika stammenden Funden gleichzusetzen ist.

Außer Procynosuchus birgt das Korbacher Fundmaterial die Reste weiterer säugetierähnlicher Reptilien, – neben den bereits bekannten Dicynodontiern können erstmals Fossilien den Therocephaliern und Gorgonopsiern zugeordnet werden, zwei weiteren Therapsiden-Großgruppen, die im Oberperm vor allem in höheren Breiten vorgekommen sind. Im Fundmaterial wurden außerdem Zahnreihen von Captorhiniden, frühen pflanzenfressenden Reptilien, freigelegt, die mit ähnlichen Funden aus China korrespondieren. In Korbach können bereits jetzt mindestens drei Formen dieser Familie nachgewiesen werden. Zu den Neufunden gehören zudem weitere Nachweise von Protorosauriern und Pareiasauriern.

Ein besonders spektakuläres Fundstück aus der Spalte“ ist eine Hautknochenplatte (Osteoderm), die einem Chroniosuchier zugeordnet werden kann. Damit wäre erstmals auch ein Fossil aus der Gruppe der reptiliomorphen Amphibien in Korbach nachgewiesen.

Zudem gibt es auch ungewöhnlich Zahn- und Kieferfunde, zu denen bisher weltweit keine Vergleichsfunde identifiziert werden konnten. Möglicherweise handelt es sich um bisher unbekannte Vertreter bereits existierender Großgruppen.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.

 
 
 
 
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