Häufige Fragen

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Was ist ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“?

Ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“ ist ein großräumiges Gebiet mit klar definierten Grenzen und einem überregional bedeutenden geologischen Naturerbe. Er besitzt eine nachhaltige Entwicklungsstrategie und eine klare Organisationsstruktur mit einem starken Management. Weitere Informationen sind in den aktuellen Richtlinien enthalten.

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Seit wann gibt es den Titel „Nationaler GeoPark in Deutschland“?

Die Vergabe des Titels „Nationaler GeoPark in Deutschland“ wurde im Jahr der Geowissenschaften 2002 durch den Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung -- ein Gremium der Wirtschaftsministerkonferenz -- beschlossen und anschließend eingeführt. Verliehen wird das Prädikat durch die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung.

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Was sind die Ziele eines „Nationalen GeoParks“?

Ein Geoparks verknüpft die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung seiner Region – insbesondere durch touristische Inwertsetzung und verantwortungsvolle Nutzung ihrer Ressourcen – mit der Vermittlung geowissenschaftlicher Inhalte in die Öffentlichkeit und mit dem Schutz des geologischen Erbes, das ihn zum Geopark gemacht hat.

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Was bedeutet der Titel „Nationaler GeoPark in Deutschland und welche Vorteile sind mit ihm verbunden?

Der Titel und das vergebene Logo entsprechen einem Gütesiegel. Ein damit ausgezeichneter Geopark weist eine herausgehobene Qualität mit definierten Anforderungen nach. Der Titel kann deshalb nur an bereits bestehende, aktive Geoparks verliehen werden.

Wie jedes Gütesiegel entfaltet der Titel „Nationaler GeoPark in Deutschland“ eine gewisse Öffentlichkeitswirksamkeit, was sich bei der Vergabe von Fördermitteln als Vorteil erweisen kann. Darüber hinaus kann jeder Geopark in dem Maße, in dem er sich selbst mit den anderen „Nationalen GeoParks in Deutschland“ vernetzt, von diesen profitieren. Dazu zählen Kooperationen und Erfahrungsaustausch einzelner Geoparks ebenso wie die gemeinsame Präsentation in Print- und Onlinemedien sowie im Rahmen anderer öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten.

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Was kennzeichnet einen „Nationalen GeoPark in Deutschland“?

Ein Geopark macht Erd- und Landschaftsgeschichte, Kulturlandschaft und naturnahe Lebensräume „begreifbar“, auch im Zusammenspiel mit der Nutzungsgeschichte sowie mit Kunst und Handwerk der Region. Dies geschieht durch die wirkungsvolle Vernetzung bestehender Aktivitäten und Initiativen in der Regel, durch ein umfassendes System der Besucherinformation für Erwachsene und Kinder sowie durch ein Veranstaltungskonzept, das Information und aktives Landschaftserleben verbindet. Die Einrichtung eines Geoparks ist langfristig angelegt, und jeder Geopark befindet sich ständig in einem dauerhaften Prozess der Weiterentwicklung.

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Welche Chancen eröffnet ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“ für die Region?

Im Geopark werden durch wissenschaftliche Erforschung der Erdgeschichte und der Nutzung des Geo-Potenzials sowie durch die Vermittlung der Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit Prozesse unterstützt, die die regionale Identität nach innen und außen stärken.

Durch die Entwicklung eines Geotourismus‘ erhält die Wirtschaft vor Ort (Landwirtschaft, Gastgewerbe, touristische Einichtungen) wichtige Impulse.

Die Umsetzung einer zwischen allen wichtigen Akteuren abgestimmten Tourismus-Strategie schafft neue Einkommensquellen, z.B. hält die örtliche Gastronomie eine auf den Geopark zugeschnittene Angebotspalette aus regionalen Produkten bereit.

Die Bewahrung des geologischen Erbes wird gefördert und weiterentwickelt.

Gemeinsame Projekte und Aktionen mit Verbänden des Naturschutzes und der Landschaftspflege tragen zum Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume und zum Erhalt der Kulturlandschaft bei.

Der Geopark dient als Plattform für geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit (z.B. über außerschulische Lernorte) und auch als neuer und vielfältiger Arbeitsbereich, z.B. für Geopark-Ranger oder -Führer.

Durch die Möglichkeit, weitere Gütesiegel zu erringen, kann die Region bundesweit und auch international bekannt werden.

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Wie kann man „Nationaler GeoPark in Deutschland“ werden?

Die Zertifizierung eines bestehenden Geoparks als „Nationaler GeoPark“ erfolgt auf der Grundlage einer schriftlichen Bewerbung. Die Bewerbung sollte einen Umfang von 30 Seiten möglichst nicht überschreiten und ist in doppelter Ausfertigung in Printform sowie als digitales Dokument bei der Geschäftsstelle der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung einzureichen. Detailinformationen zu Form und Inhalt des Antrags sind in Anhang 1 der aktuellen Richtlinien enthalten. Weitere Auskünfte erteilt auch die Geschäftsstelle der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung (christof.ellger(at)gfe-berlin.de)..

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Welche Kriterien müssen für die Zertifizierung erfüllt sein?

Die erforderlichen Kriterien sind in Artikel 1 der aktuellen Richtlinien beschrieben. Neben einem überregional bedeutenden, zugänglichen und miteinander vernetzten geologischen Inventar (hierzu muss eine Stellungnahme des/r zuständigen Staatlichen Geologischen Dienste/s SGD vorliegen), muss der Geopark klar definierte Grenzen und eine hinreichend große Fläche aufweisen. Zwingend erforderlich sind ein Leitbild, eine stabile Organisationsform, die ein nachhaltiges Management und eine stetige Qualitätssicherung im Geopark sicherstellt, sowie eine gesicherte Finanzierung. Selbstverständlich muss sich das Leitbild in den Zielvorstellungen und im Entwicklungskonzept widerspiegeln.

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Wie wichtig ist das Alleinstellungsmerkmal eines Geoparks?

Das Alleinstellungsmerkmal eines „Nationalen GeoParks in Deutschland“ wird sichtbar durch sein Motto oder Leitthema, das sich wie ein „roter Faden“ durch alle Aktivitäten zieht. Es repräsentiert die „geologische Identität“ des Geoparks und unterscheidet ihn von anderen Geoparks in Deutschland. Daher soll es in einem aktiven und sorgfältigen Beteiligungsprozess vor Ort entwickelt werden.

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Benötigt ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“ ein Informationszentrum?

Ja. Ein Informationszentrum ist das nach außen sichtbare „Herz“ eines Geoparks, in dem alle Aktivitäten gebündelt werden (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsangebote, eventuell eine Ausstellung, Informationsmaterialien in Print und digital). Diese Funktion kann auch von einer bereits bestehenden Einrichtung (z.B. einem Museum) übernommen werden. Es kann natürlich auch mehrere Infozentren in einem Geopark geben.

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Wie viele Geotope muss ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“ aufweisen können?

Entsprechend der Definition enthält ein Nationaler GeoPark in Deutschland geologische Sehenswürdigkeiten (Geotope), die von regionaler und nationaler geowissenschaftlicher Bedeutung, Seltenheit oder Schönheit sowie repräsentativ für eine Landschaft und deren geologische Entstehungsgeschichte sind. Dabei ist nicht die Anzahl der Sehenswürdigkeiten oder deren Prämierung, sondern vor allem deren Bedeutung im Sinne des Alleinstellungsmerkmals, ihr Zustand und ihre Eignung für eine öffentlichkeitswirksame Präsentation entscheidend. Ebenso wichtig sind alle Aktivitäten, die sich mit dem Entwickeln, Experimentieren und Verbessern von Methoden zur Bewahrung und Pflege des geologischen Erbes befassen.

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Wann sollte eine Bewerbung auf Zertifizierung eingereicht werden?

Eine Bewerbung kann jederzeit eingereicht werden. Da der Titel „Nationaler GeoPark in Deutschland“ nur an bereits bestehende Geoparks vergeben werden kann, die auch entsprechende Einrichtungen, Ergebnisse und Erfahrungen vorweisen können, ist jedoch von einer zu frühzeitigen Vorlage des Antrags abzuraten. Keinesfalls sollten reine Machbarkeits-Studien oder Anträge von Geoparks im Initiativstadium eingereicht werden.

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Wie viel Zeit muss man in die Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen investieren?

Im Hinblick auf die Quantität und Qualität der zu erfüllenden Kriterien und Inhalte (siehe Anhang 1 der Richtlinien) sowie in Abhängigkeit von der Größe des Gebietes und der Geodiversität sind erfahrungsgemäß mehrere Monate für die Erarbeitung der Bewerbungsunterlagen einzuplanen.

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Welche Kosten entstehen bei der Bewerbung als „Nationaler GeoPark in Deutschland“?

Die Bewerbung bei der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung ist kostenlos. Allerdings kann die Erstellung der Bewerbungsunterlagen – je nach Umfang und Ausgestaltung des Antrags – nicht unerhebliche Kosten verursachen.

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Wie erfolgt die Zertifizierung?

Die Zertifizierung wie auch die Evaluierung erfolgen in standardisierten Verfahren durch die Zertifizierungskommission Nationale GeoParks (ZNG) der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung. Das Vorgehen ist in den Richtlinien für Nationale GeoParks festgelegt. Die Geschäftsstelle der GeoUnion überprüft nach Eingang des Antrags die Unterlagen zunächst auf Vollständigkeit und leitet dann den zur Bearbeitung angenommenen Antrag an die Mitglieder der Kommission weiter. Zur Begutachtung des Antrags gehört auch eine Befahrung des Geoparks. Danach erfolgt die Präsentation des Geoparks durch die Antragsteller auf einer Sitzung der ZNG, bei der auch Vertreter des/der zuständigen SGD. anwesend sind. Die Sitzungen finden zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) statt.

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Wird das Gütesiegel „Nationaler GeoPark in Deutschland“ befristet vergeben?

Der Titel „Nationaler GeoPark in Deutschland“ wird für fünf Jahre vergeben. Danach ist jeweils eine Evaluierung vorgesehen. Das Verfahren dafür ähnelt dem der Zertifizierung, ist jedoch weniger umfangreich. Grundlage ist ein Fortschrittsbericht des Geoparks über die Entwicklung in den vorangegangenen fünf Jahren.

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In welcher Beziehung stehen die Prädikate „Nationaler GeoPark“ und „UNESCO Global Geopark“ zueinander?

Für eine Bewerbung um das Prädikat UNESCO Global Geopark bei der UNESCO bzw. zunächst bei der Deutschen UNESCO-Kommission ist es eine Voraussetzung, dass der Geopark als Nationaler GeoPark anerkannt ist. Dies ist in den Kriterien des Nationalkomitees für UNESCO Global Geoparks in
Deutschland festgehalten.

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Wie groß bzw. wie klein darf ein „Nationaler GeoPark“ sein?

In die Neufassung der Richtlinien von 2018 wurde eine Richtgröße für Geoparks aufgenommen: „In der Regel umfasst er mindestens 30.000 ha und nicht mehr als 200.000 ha.“

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Ist die Anzahl „Nationaler GeoParks in Deutschland“ begrenzt?

Nicht grundsätzlich. Maßgeblich für die Zertifizierung sind allein die Qualität eines Geoparks und die Erfüllung der in den Richtlinien niedergelegten Kriterien. Allerdings müssen sich die „Nationalen GeoParks in Deutschland“ hinsichtlich ihrer Alleinstellungsmerkmale wahrnehmbar voneinander unterscheiden und dürfen sich flächenmäßig nicht überlagern.

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Ist ein „Nationaler GeoPark in Deutschland“ eine rechtsverbindliche Schutzkategorie?

Es handelt sich nicht um ein Schutzgebiet auf gesetzlicher Grundlage. Das Zertifikat „Nationaler Geopark in Deutschland“ wurde mit den zugrundeliegenden Richtlinien durch den Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung (BLA-Geo) verabschiedet und wird in dessen Auftrag durch die GeoUnion Alfred-Wegener Stiftung vergeben.

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Werden einer Region durch das Gütesiegel gesetzliche Beschränkungen auferlegt?

Nein. Bei einem Nationalen GeoPark gibt es keine Auflagen, wie sie in den Naturschutzgesetzen für Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate gelten. In einem Geopark gilt vielmehr der Grundsatz „Schutz durch Nutzung“, d.h. im Unterschied zu Schutzgebieten werden den Bürgern und Unternehmen keine Beschränkungen auferlegt! Ein Geopark muss dabei jedoch die üblichen Erfordernisse des fachgerechten Geotopschutzes erfüllen und hat wegen der fachlichen Nähe auch die in seinem Gebiet geltenden naturschutzrechtlichen Ausweisungen im Blick.

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Wohin kann ich mich mit Fragen wenden?

Auskünfte – gerade auch im Vorfeld einer Bewerbung – erteilen die Geschäftsstelle der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung (christof.ellger@geo-union.de) oder die Vorsitzende der Expertengruppe (ulrike.mattig(at)hmwk.hessen.de).

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