Nationaler GeoPark Ries

Besuchergruppe am Riegelberg

Der Geopark Ries, eine galaktische Region: Der Geopark Ries stellt eine geologische Besonderheit ersten Ranges dar. Bis heute beeinflusst das „Riesereignis“ - der Einschlag eines Meteoriten (Asteroiden) vor 14,4 Millionen Jahren - die Region.

Bereits die Kelten haben es gewusst: Das Ries ist mit seinen sanfthügeligen, teils mächtigen Plateaus und seinen fruchtbaren Böden besonders von der Natur begünstigt. Was man jedoch erst seit den 60er Jahren des vergangen Jahrhunderts weiß: Es war ein kosmisches Ereignis, das diese Landschaft schuf und alles Leben im Umkreis von 100 Kilometern auslöschte. Der Aufprall eines etwa einen Kilometer großen Steinasteroiden hinterließ die besondere Natur- und Kulturlandschaft des Rieses. Auf die wahre Ursache der Riesentstehung brachte die Forscher ein außergewöhnliches Gestein: Der Suevit oder Schwabenstein. Ursprünglich hielt man ihn für vulkanisches Tuffgestein, also verfestigte Vulkanasche. Ein Irrtum, wie sich herausstellte, denn das Impaktgestein gilt heute weltweit als wichtigster Beweis für Meteoriteneinschläge. Der „Schwabenstein“ entstand, als die Glutwolke aus geschmolzenem Gestein, die beim Einschlag des Asteroiden entstand, über dem Krater zusammenbrach, sich abkühlte, verfestigte und zurück auf die Erde fiel. Markant sind die im Suevit eingelagerten, dunkelgrauen Schmelzkörper – die so genannten „Flädle“.

Der Rieskrater bildet den Dreh- und Angelpunkt des Nationalen Geoparks Ries: Der Einschlagskrater Nördlinger Ries ist der am besten erhaltene Krater Europas. Das flache, weitgehend unbewaldete Kraterbecken mit seinen 25 km Durchmesser und der bis zu 150 m hohen Kraterrand sind extrem gut in der Landschaft sichtbar. Zusätzlich ist er dicht besiedelt, was ihn besonders auszeichnet. Zwischen Bayern und Baden-Württemberg gelegen, leben mehrere zehntausend Menschen im Gebiet des Geoparks Ries. Der Geopark Ries streckt sich in alle Himmelsrichtungen weit über das Kraterbecken hinaus. Die Fläche reicht im Norden bis in den mittelfränkischen Raum hinein, umfasst Teile des Altmühltals, der schwäbischen Alb und des Donautals und entspricht damit etwa sechsmal der Fläche Münchens. Neben einem Großteil des Landkreises Donau-Ries gehören zum Geopark Ries Teilgebiete von vier weiteren Landkreisen: Dillingen, Weißenburg-Gunzenhausen, Ostalbkreis und Heidenheim, insgesamt besteht er aus 53 Gemeinden. Der Geopark Ries beschreibt somit einen kulturell, historisch, archäologisch und vor allem geologisch interessanten und äußerst vielfältigen Raum - die unterschiedlichen Dialekte seiner Bewohner, wie schwäbisch, fränkisch und oberbayerisch, verdeutlichen dies. Aus geologischer und geomorphologischer Sicht betrachtet, umfasst der Geopark Ries sowohl das Kraterbecken als auch die so genannten Auswurfmassen, also das Gestein, das beim Aufprall weggeschleudert wurde. Die „Bunten Trümmermassen“ , wie dieser Gesteinstyp im Fachjargon genannt wird, bilden das heutige „Vorries“ - Sie begrenzen das Gebiet des Geopark Ries streng nach geologischen Gesichtspunkten. 

Die Einzigartigkeit, die Europas besterforschter und -erhaltener Meteoritenkrater aufweist, trug der Region im Jahr 2006 das Prädikat „Nationaler Geopark“ ein.

Damit dem Bildungsauftrag und der nachhaltigen Nutzung des natürlichen Erbes verpflichtet, bietet der Geopark Ries seinen Gästen ein Netz aus Wanderwegen, Radwegen, Infozentren, einem kartengeführten Internetauftritt und eigens ausgebildeten Geopark Ries Führer. Touristen aus aller Welt kommen bereits auf Spurensuche in diese einmalige Erlebnislandschaft und erkunden das Erbe von Naturgewalten und Kulturgeschichte.

Geopark Ries
Geschäftsstelle
Pflegstraße 2
86609 Donauwörth

Tel.: 0906 - 74258
Fax: 0906 - 74248

info(at)geopark-ries.de
www.geopark-ries.de

 
 
 
 
Aktuelles | Nationale Geoparks | Zertifizierung | GeoPark weltweit | FAQ's
Startseite | Presse | Suche | Kontakt | Impressum | Sitemap