Nationaler Geopark Westerwald-Lahn-Taunus

Der Lahnmarmor im Steinbruch Unica bei Villmar (Foto: Christof Ellger)

 

Der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus umfasst mit den Landkreisen Limburg-Weilburg und Lahn-Dill-Kreis (und einem Teil des Landkreises Marburg-Biedenkopf) den westlichen Teil Mittelhessens und mit den Landkreisen Altenkirchen und Westerwaldkreis den äußersten Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Der 3800 km² große Geopark liegt damit vollständig im Rheinischen Schiefer­gebirge, er schließt weite Teile der Gebirgsräume des Westerwalds und des Taunus ein sowie das dazwi­schen liegende Lahntal. Aufgrund der komplexen geologischen Situation dieses Mittelgebirgsraums zeigen sich in diesem Geopark die unterschiedlichsten Gesteine aus verschiedenen Phasen der Erdgeschichte: paläozoische Sandsteine, Schiefer und Kalke, Erzlagerstätten aus dem Erdaltertum sowie jüngere Basalte und Tone. Weil viele dieser Gesteine als Rohstoffe genutzt wurden und noch immer genutzt werden, misst der Geopark dem Thema „Rohstoffe“ große Bedeutung bei. „Wo Marmor, Stein und Eisen spricht – und der Ton die Musik macht“ lautet deshalb auch das Motto des Geoparks. Eine weitere wichtige Ressource ist das Mineralwasser, das entlang von Bruchlinien aufsteigt und in vielen zum Teil sehr bekannten Quellen gefasst, abgefüllt und weltweit vertrieben wird.

In den Geoinformationszentren kann das Erlebnis im Gelände in den Ausstellungen, an Schautafeln und mit Hilfe der bereitgestellten Faltblätter und Bücher mit fachlichem und regionsbezogenem Wissen unterfüttert werden. Dazu lädt beispielsweise die Grube Fortuna ein – das große Bergwerk, in dem bis 1983 Rot- und Brauneisenstein abgebaut wurde und dessen Türen heute den Besuchern offenstehen.

Im Stöffel-Park kann man sich vor allem über vulkanische Gesteine jüngeren Alters informieren: die mächtigen tertiären Basaltdecken, welche große Teile des Geoparks bedecken und teilweise als bizarre Säulen aus der Erde ragen. Basalt wurde bereits von den Römern verarbeitet und auch heutzutage kommt ihm eine wichtige Funktion als Baustoff im  Straßen-, Garten- und Landschaftsbau zu. Darüber hinaus begrub der Magmastrom Seesedimente, die höchst interessante Fossilien bergen, darunter eine zoologische Neuentdeckung: die Stöffelmaus.

Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten des Geoparks sind die Karsthöhlen im Devon-Kalk: die Kubacher Kristallhöhle bei Weilburg und die Schauhöhle „Herbstlabyrinth“ des Museums Zeitsprünge bei Breitscheid, in der großartige Tropfsteinbildungen zu bestaunen sind.

Die „Themenwege Ton“ im Südwesten des Geoparks führen in die Geschichte des Tonabbaus. Die bis zu 50 Millionen Jahre alten Gesteinslagen dienen schon seit dem 16. Jahrhundert als Grundstoff für die Keramikherstellung, finden heute aber auch in der Luft- und Raumfahrt-, sowie in der Medizintechnik ihre Verwendung. Im Keramikmuseum Westerwald geben wechselnde Sonderausstellungen dem Besucher Einblick in das traditionsreiche Handwerk.

Das Bergbaumuseum Sassenroth im Landkreis Altenkirchen informiert über mehr als 2000 Jahre Bergbaugeschichte und auch im Museumsdorf des Landschaftsmuseums Westerwald werden Geologie und Kulturgeschichte der Region anschaulich gemacht.

Nicht zu übersehen im Landschafts- und Stadtbild der Region sind der bekannte Lahn-Marmor und der vielfach verwendete Schiefer. Auch wenn die Steinmetze Marmor sagen, geologisch handelt es sich bei dem „Lahn-Marmor“ um einen Kalkstein, der allerdings sehr schön marmoriert ist. Bei einem der eindrucksvollsten Geotope des Geoparks, dem aufwändig gestalteten ehemaligen Steinbruch „Unica“ bei Villmar, wird eine abgeschliffene „Marmor“-Wand geradezu zum Kunstwerk.

Auch historisch und kunstgeschichtlich hat die Region viel zu bieten. Die wichtigsten städtische Zentren sind Wetzlar (51 000 E.), Limburg an der Lahn (33 000 E.), Dillenburg (23 000 E.), Herborn (20 000 E.), Haiger (19 000 E.), Bad Camberg (14 000 E.), Weilburg (13 000 E.), Biedenkopf (13 000 E.), Aßlar (13 000 E.), Solms (13 000 E.), Montabaur (12 000 E.) und Hadamar (12 000 E.). 

Nationaler Geopark Westerwald-Lahn-Taunus
Tel.: 0700/00 05 55 66
Fax: 03212/1 30 51 47
E-Mail: info(at)geopark-wlt.de

http://geopark-wlt.de/

 

 

 

 
 
 
 
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